Dem Wald in Deutschland geht es schlecht. In den letzten drei Jahren sind durch Hitze, Schädlinge und die anhaltende extreme Dürre unglaubliche 245.000 Hektar Wald abgestorben, das sind über zwei Prozent der Wälder in Deutschland. Seit der Jahrtausendwende sind es gar zehn Prozent. Wir verlieren wichtige Ökosysteme, die hunderte Millionen Tonnen CO2 speichern, Lebensraum für zahlreiche Arten und Tiere bieten und den Menschen Rückzugsräume und Erholung vom stressigen Alltag.
Wo ein ganzes Waldstück abgestorben oder gerodet ist, dauert die Regeneration Jahrzehnte. Die Spuren vom Einsatz schweren Gerätes und Chemie oder der massive Entzug von Biomasse durch komplett-Rodungen bleiben mehrere Generationen. Und die Schäden wachsen weiter.
An unseren Wäldern sehen wir gerade die Folgen des Klimawandels. Und umgekehrt: Je mehr Bäume wir verlieren, umso schwieriger wird es, den Klimawandel zu bremsen. Mit jedem verlorenen Hektar Wald verlieren wir auch einen Speicher für 13 Tonnen CO2.
Wir müssen endlich begreifen, dass unsere Wälder mehr sind als zukünftige Sperrholzplatten. Wenn wir unseren Kindern und Enkeln noch ein lebenswertes Land hinterlassen wollen, braucht es die Abkehr von einer Wirtschaftsordnung, die auf rücksichtsloser Profitmaximierung und einer Wegwerfkultur basiert und damit unsere natürlichen Lebensgrundlagen zerstört.