Wir sehen aktuell in den USA oder Großbritannien, welche schrecklichen Zustände drohen, wenn man die Pandemie unterschätzt und zu spät reagiert. Wir sehen gegenwärtig auch, dass der größte Druck für eine rasche Öffnung von den Wirtschaftsverbänden und wirtschaftsnahen Instituten kommt.
Es sind dieselben Institute, die in der Vergangenheit empfohlen haben, Krankenhäuser zu schließen und Personal im öffentlichen Dienst abzubauen – was sich jetzt bitter rächt. Wir brauchen dringend Investitionen in die öffentliche Infrastruktur, mehr Pflegekräfte, mehr Lehrkräfte an Schulen und deren bessere hygienische Ausstattung. 15 Kinder pro Klasse – das wäre doch mal eine Maßnahme, die vor allem für Schulen in Problembezirken auch über die Krise hinaus sinnvoll wäre!
Außerdem muss parallel zur Lockerung endlich eine flächendeckende Versorgung mit normalen Stoffmasken sichergestellt werden. Ich finde es bedauerlich, dass die Regierung sich nicht dazu durchgerungen hat, zumindest in allen geschlossenen öffentlichen Räumen, im ÖPNV und in Geschäften eine Maskenpflicht durchzusetzen. Zwar schützen diese Masken nicht den Träger, sondern die anderen. Aber gerade deshalb wäre es sinnvoll, sie verpflichtend zu machen, denn dann wären am Ende auch alle geschützt. Und Chinas Nachbarländer zeigen, dass sich so die Ausbreitung der Pandemie erheblich eindämmen lässt.